Service

Artikel nicht verfügbar trotz Bestellung(Media Markt Kassel)

Unknown schreibt im Mai 2019:

Hallo,

Ich habe wieder einmal eine schlechte Erfahrung mit dem Service des Media Markts gemacht. Das ist das 3. Mal in ca. 2 Jahren bei dem sich fast dasselbe Ereignis ereignet hat:

Entstandener Schaden für mich (sowas sieht der Markt nicht und bewertet das vermutlich auch nicht):

5 Stunden Zeitaufwand (Anfahrt von einem Ort bei Frankfurt nach Kassel, Wartezeit in der Filialen und Heimfahrt)

350 KM Autobahnfahrt (Sprit)

Das Produkt wurde sogar nach Internet-Recherche ca. 20 EUR günstiger bei einem Konkurrenten gefunden. Online Recherche lohnt sich vor dem Kauf anstatt darauf zu vertrauen dass der Media Markt grundsätzlich einwandfreie Angebote anbietet. Bis vor 2 Jahren war der Service aber durchschnittlich einwandfrei weswegen meine Familie (Eltern) sowie ich nur im Media Markt eingekauft haben (vom TV zur Cafe Maschine).

Der Grund für den Reflexkauf war, dass der Artikel kurzzeitig weitreichend vergriffen war und ich eine geplante Geschäftsreise morgen antrete (und demnach den Artikel nur direkt kaufen konnte).

Rechnet bei oben genanntem Schadfall doch mal Euren persönlichen Stundenlohn gegen und fragt Euch – ist es das Euch Wert (auch bei einer kürzeren Anfahrt / dies war ein Ausnahmefall)?

In diesem Fall geht es um einen günstigen Artikel Logitech G Pro Kabellose Maus (ca. 115 EUR VK).

Folgendes ist passiert:

-Bestellung eines Artikels im Media Markt (diesmal in Kassel / DEZ) telefonisch via Markt Nummer.

-Kassel liegt ca. 2,5h von mir entfernt aber der Artikel war nur dort vorrätig und da ich eine Geschäftsreise geplant hatte, habe ich den Artikel dort erworben (Logitech Maus).

-Ich habe mich telefonisch rückversichert, ob der Artikel zurückgelegt werden kann und habe eine Bestellnummer und Rechnung telefonisch bzw. via Email erhalten (das ist keine GARANTIE das der Artikel dann auch vor Ort ist wie ich nun wieder erleben durfte auch wenn man telefonisch und schriftlich dies bestätigt. Ich habe diesmal extra auf die Bestätigung gewartet und dachte das die beiden vorangehenden Male bei denen die Artikel nicht da waren nur Zufall waren und es Eigenverschulden ist wenn ich mir das nicht bestätigen lasse).

-Im Markt selbst wurde mir an der Kasse mitgeteilt dass der Artikel nicht an die Kasse gelegt wurde und ich mit dem Fachpersonal reden muss. Hilfestellung hat man nicht erhalten für die Klärung.

-Nach 30 Minuten fand sich Fachpersonal das verfügbar ist und mir mitteilte dass das Callcenter von Media Markt in Köln einen Artikel verkauft hat, der nicht (mehr) vorrätig ist und der angesprochene Mitarbeiter am Vormittag auch nicht vor Ort war und dadurch auch nicht mitteilen kann ob eines der verkauften Artikel für mich zurückgelegt wurde (angeblich wären 3 Geräte noch vor Ort gewesen).

-Nach weiteren 15 Minuten warten teilte mir auch der Kollege mit das der Artikel nicht (mehr) vorrätig ist. Ich habe mich erkundigt ob der Aussteller erworben werden kann den ich im Markt gefunden habe (richtiger Artikel, aber ein gebrauchter Aussteller in der Filiale) aus Kulanz entweder vergünstig oder mit Option zum Umtausch. Mir wurde mitgeteilt das der Aussteller nicht vollständig ist und daher nicht mitgegeben werden kann, was ich aber widerlegen konnte (i.e. Verpackung war verschlossen im Regal und enthielt alle notwendigen Kabel / Adapter etc.). Hierbei wurde mir mitgeteilt dass kein Rabatt vergeben werden kann und der Aussteller nur in der Form dann gekauft werden kann zum Originalpreis. Freunde haben bei Media Markt verursachten Problemen zumindest den üblichen Mitarbeiter Rabatt angeboten bekommen was mir verwehrt blieb – schade. Ich habe es freundlich angesprochen und der Mann zuckte mit den Achseln – kann ich nicht machen. Ich habe mich erkundigt ob ich den Aussteller für 2,5 Wochen erhalten kann und dann gegen ein neues Gerät eintauschen darf. Meine Reise beläuft sich auf 2,5 Wochen. Mir wurde mitgeteilt dass es nicht möglich ist, da ein Umtausch nur innerhalb von 2 Wochen gestattet werden darf und ich durch die Reise den Artikel außerhalb der Frist erst umtauschen könnte. Kulant wirkte das nicht. Ich habe ihm freundlich noch mitgeteilt das ich langjähriger Kunde bin und auf ein Kulanzangebot hoffe (ich wäre sogar nochmal in diesen Markt zum Umtauschen der Maus gefahren / ich wollte sie unbedingt haben). Das hat aber auch nichts daran geändert – entweder Aussteller zum Originalpreis kaufen oder eben nicht.

Ich habe mich danach freundlich an den telefonischen Media Markt Support gewandt bei dem ich den Artikel erworben habe mit folgendem Feedback:

-Mitarbeiterin die den Artikel verkauft hat war nicht geschult und von einem Callcenter in Köln. Sie hat vor der Zusicherung dass der Artikel zurückgelegt werden kann nicht die Bestätigung vom Shop abgewartet. In der Zwischenzeit waren die letzten Artikel des Produkttyps dann wohl doch verkauft im Markt und somit wurde mir ein Artikel angeboten der verkauft war. So wurde mir das jedenfalls telefonisch mitgeteilt.

-Er selbst (telefonischer Media Markt Support) könne nichts daran ändern da der Shop das letzte Wort hat (i.e. Kulanzangebot wie z.B. der Erwerb des Ausstellers). Mit den Worten das er den Artikel storniert hat, hat er das Gespräch beendet. Ich empfand es unfreundlich. Mir ist zum ersten Mal telefonisch auch so etwas wie (nur am Ende des Gesprächs) wie ‚scheiß Service‘ noch rausgerutscht. Ich war enttäuscht nach 2,5h Anfahrt nach Kassel und mit der Rückfahrt im Kopf.

Der Service lässt in den letzten 2-3 Jahren stark nach. Das sind jedenfalls meine Erfahrungswerte. Schade - ich habe bisher fast alle Elektronikartikel im Media Markt gekauft aber dann kann ich auch Express Service bei einer Onlinebestellung verwenden (i.e. die Artikel sind oft zu günstigeren oder gleichen Konditionen wie in diesem Fall im Internet erhältlich / für den Aufwand kann ich mir den Artikel sogar ins Hotel liefern lassen). Das Key Selling Argument war für mich immer Service. Warum kauft man da überhaupt wenn man vergleichbare Preise mit Overnight Delivery erhält und sich auch so beraten lassen kann online.

Einfach nur schade.

  • Bald-Ex-Medianer schreibt dazu:

    Hallo! Mein Pseudonym spricht wohl für sich. Ich bin zwar nicht im Verkauf, sondern in der Verwaltung, aber das Problem, dass im Internet Artikel als im Markt erhältlich dargestellt werden und dann doch nicht da sind, beschäftigt uns alle. Vor einiger Zeit hat die Konzernleitung die sog. "Schwellenwerte" geändert. Jetzt wird jeder Artikel als existent angezeigt, egal ob total abgegriffener und defekter Aussteller oder auch Artikel, die eigentlich - warum auch immer - im Minusbestand sind. Inventuren sind Dank der fürchterlichen Lagerhaltung so gut wie gar nicht möglich. Aber wenn die Konzernleitung sagt "Ist da", dann ist das so. Jeden Tag haben "wir" dann das Problem, uns immer wieder neue Geschichten einfallen zu lassen, warum der Artikel faktisch einfach nicht im Markt ist. Teilweise sind es sogar ältere oder ansonsten vergriffene Artikel, die man nicht einfach mal auf die Schnelle nachbestellen kann. Jedesmal schämen sich die Mitarbeiter in Grund und Boden. Eingaben an die Konzernleitung laufen. Aber seitdem der Laden dermaßen in der Krise steckt, wird mit so fürchterlich harten Bandagen vorgegangen, dass die Kollegen, die aufmucken, innerhalb kürzester Zeit auf der Straße sitzen. Das Ganze ist kein Beschiss am Kunden, sondern Beschiss an den Aktionären, denen vorgegaukelt wird, wie unsere Warenbestände sein sollen. Es soll suggeriert werden, dass wir mit dem Internethandel mithalten können und innerhalb von 30 Minuten jeden Artikel parat haben. Aber dem ist häufig nicht so! Wer hat den Unmut der Kunden auszubaden?! Wir als Angestellte und nicht die Konzernleitung. Und jeder sollte uns glauben, dass kaum noch einer von uns glücklich ist - außer vielleicht den Großkopfträgern, die uns diese realitätsfremden Vorgaben machen, um ihre eigenen (Sorry) Ärsche zu retten und die Aktien nicht noch mehr sinken zu lassen. Außerdem haben wir mittlerweile die Ansage, nur noch über unseren eigenen Shop nachzubestellen. Es sei denn, die Artikel sind nur ab Hersteller zu bekommen. Man will den Aktionären vermitteln, dass unser Onlinehandel boomen würde und wir leicht und locker mit Amazon und Co. mithalten können. Also wie gesagt: WIR sind unsere besten Kunden und das im Auftrag der Firmenleitung.

    Ich kann jeden Kunden verstehen, wenn er sich abwendet und wütend ist.

    Ich glaube, es gibt nicht mehr viele Mitarbeiter in den Märkten, die über diese Entwicklung glücklich sind. Es ist eher pure Verzweiflung und keiner weiß, was für absurde - angebliche Sparßmaßnahmen - noch auf uns einprasseln werden.

  • Jurastudent schreibt dazu:

    @Bald-Ex-Medianer: Oha, das sind interessante - und erschütternde - Einblicke in das Innenleben der Konzerns. Das erklärt einiges.

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