Sonstiges
Zusendung eines iphones an eine 81jährige Dame ohne Bestellung
Andrea Hessler schreibt im Oktober 2022:
Ich arbeite als Rechtliche Betreuerin für Menschen, die ihre eigenen Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln können (früher hieß das "Vormund"). Neulich wurde einer von mir betreuten Dame von der MMS E-Commerce GmbH, die für MediaMarkt Elektronikartikel vertreibt, ein iphone 14 zugesandt. Dem Päckchen lag keinerlei information bei, weder ein Anschreiben noch eine Rechnung. Wenige Tage später kam ein Schreiben von der Santander Consumer Bank, die Dame solle 999,- Euro bezahlen, die Rechnung erhalte sie von dem Händler. Sie habe das iphone per Rechnungskauf bestellt. Leider könne man diese Nachricht nicht an die angegebene E-Mail-Adresse zustellen. Zudem wurde sie telefonisch kontaktiert, wenn sie das iphone nicht wolle, solle sie es zurückschicken, obwohl bekanntermaßen hierfür bei unverlangt zugesandten Waren keine Rechtspflicht besteht. Eine Rechnung ist bis heute nicht eingetroffen.
Dazu ist folgendes anzumerken:
*die alte Dame ist bettlägrig und hat keinen Internet-Zugang und kein Mobiltelefon
*sie wird von einem Pflegedienst und mir betreut
*ich bin u.a. für ihre Finanzen zuständig und wickle alle Geschäfte ab
Die Namensangaben auf Päckchen und Anschreiben waren falsch
Offensichtlich nutzen Betrüger die leichte Möglichkeit des Rechnungskaufs, um bei der mms E-commerce GmbH per E-Mail in fremdem Namen zu bestellen - aber warum? Sie bekommen die bestellte Ware ja nicht. Oder MediaMarkt bzw. die mms E-commerce GmbH versucht, mittels fingierter E-Mail-Adressen seine Geschäfte auszuweiten und Leute zu überrumpeln.
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Beisserchen schreibt dazu:
Media Markt zu unterstellen, dass Sie zu solch fragwürdigen Mittel greifen müssen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich vermute eher, dass ein Missverständnis vorliegt, was auf die falsche Namensgebung und Adresse schließen lässt.
Bevor man sich irgendetwas zusammen reimt und Betrug vermutet, würde ich vorschlagen, einfach zum Hörer greifen und anzurufen. Vielleicht klärt sich die Angelegenheit auf. Auch ich war als Betreuer meiner bettlägrigen Mutter immer wieder mit "Irrtümern" konfrontiert und habe dies problemlos in einem persönlichen Gespräch klären können.
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DaStimmtWasNicht schreibt dazu:
Tatsächlich dürften die ältere Dame und der MediaMarkt beide Opfer von Betrügern sein. Zwar stimmt es in diesem Fall, dass die Ware nicht bei den Betrügern gelandet ist. Häufig genug aber funktioniert der Trick:
Ein Betrüger bestellt beim MM teure Ware auf Rechnung. Er gibt dabei eine völlig fremde Adresse an, aber seine eigene (Wegwerf-)-E-Mail-Adresse. So erfährt er durch den MM bzw. den Paketdienst, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit das Paket zugestellt wird. Ganz "zufällig" steht der Betrüger dann bei Lieferung an der fremden Adresse und nimmt das Paket im Hausflur oder sogar vor dem Haus entgegen. Gerade bei Mehrfamilienhäusern funktioniert das gut.
So bekommt der Betrüger die Ware, die Rechnung aber geht an einen unbeteiligten Dritten, der sich dann mit Mahnungen, Inkassobüros und negativen Schufa-Bewertungen herumschlagen muss.
Insofern hat die ältere Dame hier "Glück": Die Ware ist vorhanden und kann zurückgesandt werden. Das macht sicher keinen Spaß, ist aber die pragmatischte Lösung in diesem Fall.
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